Freiwillige Feuerwehr Trevesen 
   
Chronik der FFW Trevesen
  

Die Freiwillige Feuerwehr Trevesen wurde im Jahre 1875 gegründet. Den Anlass zur Gründung bildete ein Brand in Trevesen.

Nur unter äußerster Anstrengung der Einwohner konnte verhindert werden, dass der Brand auf den ganzen Ort übergriff.

Daraufhin wandte sich mit dem Schreiben vom 10.8.1875 (1) der damalige Bezirksamtmann von Kemnath an den Bürgermeister der Gemeinde,

eine freiwillige Feuerwehr zu gründen. Zugleich wird der Gemeinde zur Anschaffung einer Löschmaschine finanzielle Hilfe aus der Distriktkasse in Aussicht gestellt. 

 

Am 19. September 1875 fand die Gründungsversammlung statt. Die anwesenden Mitglieder wählten Matthias Hilpl, Lehrer von Trevesen, zum Kommandanten,

zum Rottenführer für die Steiger den Zimmerergesellen Johann Reindl aus Trevesen, zum Rottenführer der Retter Johann Reindl sen., Zimmermann von Trevesen

und zum Rottenführer für die Spritzenmannschaft den Schreiner Michael Traßl, ebenfalls wohnhaft in Trevesen.

Das Protokoll der Gründungsversammlung ist vom Kommandanten, den einzelnen Rottenführern sowie vom Bürgermeister unterzeichnet.

Mit dem Ankauf einer Löschmaschine musste die Wehr jedoch wegen der fehlenden Eigenmittel noch einige Jahre warten.

Aus den Zuschussgesuchen an das Bezirksamt ist ersichtlich, dass es für die Verantwortlichen sehr schwer gewesen sein muss, die notwendigen Anschaffungen zu

machen. Im Jahre 1879 kann endlich eine Löschmaschine mit den notwendigen Hanfschläuchen angeschafft werden,

bereits vier Jahre später erfolgte der Kauf einer Vereinsfahne.

In den folgenden Jahren musste die Freiwillige Feuerwehr Trevesen immer wieder zu Bränden ausrücken, die sie dank ihrer guten Ausrüstung meistens mit Erfolg

bekämpfen konnte.

 

Bereits kurz nach der Gründung begann sie aber auch bei öffentlichen Veranstaltungen und kirchlichen Feiern mitzuwirken.

Im Jahre 1941 bekam Trevesen die erst Motorspritze; die alte Handdruckspritze hatte ausgedient. Das alte Feuerwehrhaus - es war ein baufälliger Schuppen -  wurde 1955 abgerissen. An seiner Stelle errichteten zahlreiche Helfer in vielen freiwilligen Arbeitsstunden ein neues Gerätehaus, das 1970 einen Anbau erhielt.

Damit waren die räumlichen Voraussetzungen zur Unterbringung eines Feuerwehrautos gegeben. Im folgenden Jahr schaffte die Gemeinde Trevesen unter großen finanziellen Opfern ein Ford-Feuerwehrauto an. Das Auto war mit einer Löschspritze vom Typ TS 8 ausgestattet.

1975 feierte die Freiwillige Feuerwehr Trevesen ihr 100-jähriges Bestehen.

Zu diesem Anlass war die inzwischen 92 Jahre alte Vereinsfahne umfassend renoviert worden.

1986/87 wurde der Anbau eines Schulungsraumes an das Gerätehaus verwirklicht.

Mit dem Kauf einer neuen Tragkraftspritze im Jahr 1990 und der Anschaffung eines neuen Tragkraftspritzenfahrzeugs vom Typ Mercedes Benz 310

brachte die Gemeinde 1992 die Brandschützertechnisch wieder auf den neuesten Stand.

Eine neue Ära in der Geschichte der Wehr leitete 1998 die erstmalige Aufnahme von zwei weiblichen Mitgliedern ein.

Zur Ergänzung des Fuhrparks beschaffte die Trevesener Wehr im Jahr 1999 aus der Vereinskasse einen gebrauchten Krankenwagen

und baute den VW-Bus in Eigenregie zum Mehrzweckfahrzeug um.

Im Jahr 2000 wurde das 125. Jubiläum, verbunden mit der Weihe einer neuen Vereinsfahne, gebührend gefeiert.

Nach längerer Planung wurde 2006 das neue Carport für das Mehrzweckfahrzeug am „Anger“ in der Nähe des Feuerwehrgerätehauses eingeweiht.

 

2007 wurde ein gebrauchter VW-Bus ebenfalls wie bereits sein „Vorgänger“ aus Mitteln des Feuerwehrvereines angeschafft.

 

 

2016 wurde eine neue Tragkraftspritze der Marke Rosenbauer Fox III gekauft

 

und 2017 das mittlerweile 25 Jahre alte TSF durch einen neuen VW Crafter von der Firma Furtner und Ammer ersetzt.

 


  (1) Schreiben des Bezirksamtes Kemnath an die Gemeindeverwaltung Trevesen

Kemnath, den 10. August 1875

Bezirksamt Kemnath

Gründung der freiwilligen Feuerwehr betr.

 

Der jüngste Brand des Zintl´schen Anwesens in Trevesen hätte für die ganze Ortschaft von verderblichsten Folgen sein können,

wenn das Zintl´sche Anwesen nicht isoliert gelegen und die Luft nicht vollkommen ruhig gewesen wäre, zumal alle Anwesen mit nur wenigen Ausnahmen Holzbauten sind.

Ein allenfalls am unrechten Orte und zur unrechten Zeit in Trevesen ausbrechender Brand kann für die ganze Ortschaft um so gefährlicher werden, als auf Hilfeleistung von auswärts

wenig zu rechnen ist, indem die Entfernung von Erbendorf zu weit, von Kemnath aus aber Trevesen mit der Löschmaschine wegen der Terrainverhältnisse nicht zu erreichen ist,

abgesehen davon, dass ein in Trevesen ausbrechender Brand weder von Erbendorf noch von Kemnath aus leicht wahrgenommen werden kann; ein solcher Brand muss sodann umso

gefährlicher werden, als in Trevesen alle und jede Löschvorrichtung mangelt und auch keine freiwillige Feuerwehr besteht, die bei entstehender Gefahr sofort zur Bewältigung des

Elementes eingreifen könnte.

 

Durch das jüngste Brandunglück in Trevesen muss sich die Gemeinde aufgefordert fühlen, eine freiwillige Feuerwehr in dem von äußerer Hilfe so ziemlich abgeschnittenen Trevesen zu

bilden, und auf Anschaffung einer entsprechenden, für alle Notfälle ausreichenden Löschmaschine Bedacht zu nehmen.

Für die Beschaffung einer solchen Löschmaschine darf ja die Gemeinde nur die Hilfe der Distriktkasse in Anspruch nehmen, aus welcher gerne nach den Beschlüssen des Distriktrates

Gemeinden unterstützt werden bei Anschaffung von Spritzen, welche sich zur Gründung einer freiwilligen Feuerwehr herbeilassen.

An den Herrn Bürgermeister ergeht nun der Auftrag, die Angelegenheit in die Hand zu nehmen und mit Unterstützung des Herrn von Sperl und des Lehrers Hilpl, welche es an ihrer

Mitwirkung nicht fehlen lassen werden, eine freiwillige Feuerwehr für Trevesen ins Leben zu rufen.

Sollte gegenwärtige Anregung von keinem Erfolg sein, so müsste zur Bildung einer Pflichtfeuerwehr geschritten werden, dazu soll es aber die Gemeinde nicht kommen lassen,

denn was freiwillig geschieht, hat immer höheren Wert als das durch Zwang Herbeigeführte.

Binnen 4 Wochen wird Berichterstattung gewärtig.

 

 

 

                                                                                                          Bezirksamtmann

                                                                                                          (Unterschrift nicht lesbar)

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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